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ARGE landwirtschaftlicher Wildhalter Österreichs
EU zugelassener Schlachtbetrieb: VET-Kontrollnummer 62120
Das Rotwild (lat. Cervus elaphus) ist in freier Wildbahn nahezu in ganz Europa
sowie vom Kaukasus bis ins Himalaya-Gebiet verbreitet. In einigen Ländern wie
Australien, Neuseeland sowie Argentinien, Chile und den USA wurden die Tiere
eingebürgert und verursachen, wie meist bei Einbürgerungen von nicht heimischen
Tieren, zum Teil große ökologische wie auch landwirtschaftliche Probleme.
Der Mitteleuropäische Rothirsch erreicht ein Körpergewicht von bis zu 250 kg
bei einer Widerristhöhe von 1,25 m. Das Sommerfell des Rotwildes ist leuchtend
rotbraun (daher auch der Name "Rothirsch") und das Winterfell graubraun gefärbt.
Weiters ist das Winterfell etwas länger und um einiges dichter, da die Tiere im
Winter Temperaturen unter -25° C trotzen müssen. Die männlichen Rothirsche
bilden ein mitunter eindrucksvoll kronenförmiges Geweih, wobei das Gewicht eines
Geweihes bis zu 15 kg erreichen kann. Ab einem Alter von ungefähr 15 Jahren
nehmen die Endenanzahl und der Stangenumfang des Geweihes wieder ab.
Rothirsche erreichen ein Höchstalter von 18 bis 20 Jahren. Das Wild lebt in Herden,
die meist aus einem "Platzhirsch", den weiblichen und den Jungtieren bestehen.
Ausgewachsene, männliche Hirsche leben oft als Einzelgänger. In unseren Gebieten
ist das Rotwild sehr scheu und nachtaktiv. Sie suchen im Sommer häufig
Wasserstellen bzw. Schlammlöcher (Suhlen) auf, um sich einerseits zu kühlen und
andererseits gegen lästige Insekten zu wehren.
Die Brunft (Begattungszeit) dauert von September bis Oktober. In dieser Zeit kann
es zu heftigen Brunftkämpfen unter den männlichen Tieren kommen. Diese können
manchmal zu starken Verletzungen führen und sogar tödlich enden. Während der
Brunft sind die imposanten Rufe der Hirsche (das Röhren) oft weit hörbar.
Die Tragezeit dauert ca. 8 Monate. Ende Mai bis Mitte Juni setzen die Tiere ein
Kalb. Zwillinge kommen sehr selten vor. Wenige Stunden nach der Geburt sind
die Hirschkälber bereits in der Lage der Mutter zu folgen, doch verstecken sie
sich in den ersten zwei Wochen noch im hohen Gras oder Dickicht vor den Feinden.
Die Jungtiere werden bis zum achten Lebensmonat gesäugt.
Das Wild ernährt sich im Sommer von Gräsern, Kräutern, Knospen und Laub,
im Herbst zusätzlich von Kastanien, Eicheln und sonstigen Früchten, im Winter
von abgestorbenen Gräsern, Zweigen, Rinden, Früchten und Sonstigem, das sie unter
der Schneedecke ausgraben können.
Seit den 1970er Jahren wird landwirtschaftliche Wildtierhaltung in Österreich betrieben.
Durch rückläufige Absatzpreise bei gleichzeitig steigenden Hygieneauflagen nahm
in den Jahren um 1990 die Anzahl der in Gehegen gehaltenen Wildtiere wieder
etwas ab. Die am häufigsten in Gehegen gehaltene Wildtierart ist das Damwild.
Danach folgt das Rotwild, das Muffelwild und das Schwarzwild, besser unter
Wildschwein bekannt. In geringen Stückzahlen werden auch noch das Sikawild,
der Davidshirsch sowie der Maralhirsch, eine Untergruppe des Rothirsches,
gezüchtet. Die wildtierhaltenden Betriebe sind in Österreich mit einer durchschnittlich
genutzten Fläche von 13,2 ha relativ klein strukturiert. Diese Landwirtschaften
werden zu drei Viertel als Nebenerwerbsbetriebe geführt.
Das Ökonomische Prinzip oder auch Rationalprinzip genannt, besagt, dass mit einer
Minimierung des Mitteleinsatzes das Ergebnis konstant gehalten werden soll
(Minimalprinzip), oder dass mit einem konstanten Mitteleinsatz das Ergebnis maximiert
werden soll (Maximalprinzip). Eine sich mittlerweile verbreitende Vermischung dieser
Prinzipien, nämlich mit einer Minimierung des Mitteleinsatzes das Ergebnis zu
maximieren, "geistert" in immer mehr Köpfen herum.
Dieser Trend macht natürlich auch vor der Landwirtschaft nicht Halt. Um als Landwirt
wirtschaftlich bestehen zu können, muss aus sämtlichen Bereichen der Land- und auch
Forstwirtschaft das Maximum herausgeholt werden. Die Produktionen von
konventionellen landwirtschaftlichen Produkten werden immer intensiver. Um die
Bedürfnisse der Menschen hinsichtlich Nahrungsmittel und sonstiger tierischer
Produkte decken zu können, ist es notwendig Tiere in Gefangenschaft zu halten
bzw. zu züchten. Dies geschieht auf Grund des wirtschaftlichen Druckes immer wieder
noch zu Lasten einer artgerechten Tierhaltung. Man darf bei Haltung von Tieren nie
vergessen, dass es sich um Lebewesen und nicht um irgendwelche Wirtschaftsprodukte,
bei denen der Profit im Vordergrund steht, handelt. Diese Tiere soll man mit Respekt
behandeln und sie so artgerecht wie möglich halten.
Eine landwirtschaftliche Hirschzucht ist eine interessante alternative
Bewirtschaftungsform, bei der es möglich ist, ohne große Zeitaufwendungen
bei extensiver Tierhaltung die Flächen naturnahe zu bewirtschaften und
gleichzeitig die Tiere so artgerecht wie möglich zu halten.